Grundstückseigentümer Rolf Müller kam 1997 wie eine "Jungfrau zu seinem Kind". Er wurde als Vorsitzender des BDS und Herausgeber des "Neckarblick" von Berthold Guth (Neugereuter Theäterle) gebeten bei der Suche nach einer Freilicht-Spielstätte behiflich zu sein. Alle Standorte erwiesen sich als ungeeignet - z.B. Steinbrüche im Keefertal oder bei Zazenhausen mussten aus Sicherheitsgründen aus ausgeschlossen werden. Erwin Wahl - damaliger TSV-Vorstand- hatte die Idee den Fußballplatz des TSV zu nutzen, dies war aber aber aus Spielbetriebsgründen und der Ablehnung durch das Sportamt nicht möglich. Auch die Möglichkeit hinter dem Palmschen Schloß zu spielen erwies sich ebenfalls als nicht umsetzbar.
Die Idee hat aber Rolf Müller so begeistert, dass er gesagt hat: "Dann spielen wir halt bei mir im Garten" (dem heutigen Stuttgarter Naturtheater"). In Ludwig Abele (damaliger Bezirksvorsteher) fand er einen Verbündeten, der auch die hohe Hürde des AföO überwand. Berthold Guth und Jürgen Massenberg legten los - hatte bereits ein passenden Stück bereit "Wirtshaus im Spessart" und Rolf Müller fand noch einen wichtigen Sponsor und Macher - Werner Voigt, ein Zimmermeister, den das Thema auch begeistert hat. Er baute die Kulissen und mit Unterstützung eines befreundeten Architekten wurde auch die erste baurechtliche Hürde überwunden.
Rolf Müller unterstütze die Theateridee des Neugereuter Theäterles und schaffte es auch dass 10 Vereine aus dem Stadtbezirk bei der Vorbereitung und beim Stück selbst aktiv dabei waren.
Das "Oberammergau am Neckar" schrieb 1999 die Presse über dieses grandiose Stück mit rund 100 örtlichen Akteuren und die Spielstätte hatte auch schnell einen Arbeitstitel: "Stuttgarter Naturtheater".
Nach diesem Erfolg (1999 höchste Auslastung aller Amateurtheater in Ba-Wü - 103 Prozent) meint Rolf Müller "das kann es nicht gewesen sein" und lud zur Gründungsversammlung in seinen "Kuhstall" ein. Der Verein "Freilichtspiele Mühlhausen e.V." wurde gegründet. Rolf Müller stellte sein Grundstück für eine symbolische Pacht zur Verfügung und unterstützte den regen Verein nicht nur werblich.
Jetzt folgte eine Härtetest für den Grundstückeigentümer und den Verein. Mit der geplanten Bebauung "Schafhaus" war die Spielstätte in Gefahr. Für eine Dauergenehmigung der Spielstätte wurden Lärmgutachen erstellt und es kamen auch schnell Zahlen auf den Tisch: Auf den Grundstückseigentümer Rolf Müller käme eine 6stellige Summe für Erschießungskosten zu, die weder er noch der Verein hätte stemmen können. Unter Mitwirkung des Freundeskreises und dem damaligen Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler wurde ein Lösungsansatz gefunden, der sich danach im 5stelligen Bereich bewegte. Da der Verein "Freilichtspiele Mühlhausen" diese Summe nicht aufbringen konnte, entwickelte Rolf Müller ein Vermarktungs- und Finanzierungskonzept. Der Verein beging aber zum Erstaunen der Hauptakteure (Bernd-Marcel Löffler, Horst Hoffmeister und Rolf Müller) eine 180-Grad-Wende und suchte sein Glück an einem neuen Standort. Rolf Müller und der Verein trennten sich 2010. Was bleibt ist eine die Erinnerung an eine tolle Zeit, tolle Begegnungen und der "Abgang" des Vereins legen wir (Rolf Müller mit Familie, Freunden und Förderern einfach im Ordner "schlechte Erlebnisse" ab.
An dieser Stelle herzlichen Dank an den Bezirksbeirat, den damaligen Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler, dem Freundeskreis und Horst Hoffmeister, die allesamt Zeit und Engagement für die Weiterführung eingebracht haben und weiterhin hätten.
Wie ging und geht es weiter: Die Theaterkulissen waren durch die vielen Umbauten und Witterung stark geschädigt. Sie wurden in 1,5jähriger Freizeitarbeit zur Jagdhütte ("Hiernhäusle" ) und die linke Kulisse zur Kirche (Schreinerei für uns "Denkwerker") umgestaltet.
Kuhstall, "Waldschänke", Jagdhaus und die gesamte Fläche werden nur noch privat und vom Freundeskreis genutzt.
Wir freuen uns jetzt auf die Fortsetzung von "Kunst im Kuhstall" mit den beiden Hofenern Uwe Ottlinger und Joszef Szathmari (siehe Kunst im Kuhstall) und dem Siberlstreifen am Horrizont, dass wenn das Baugebiet "Schafhaus" kommt, die Chance besteht, diese einzigartige Kulturstätte zu erhalten.
Erfreulich ist, dass es kreativen Ansätze für die zukünftige Nutzen zwischen den Stadtplanern und dem Eigentümer bereits gibt. Was fehlt ist immer noch der lange angekündigte "Verkehrsstrukturplant", mit dem das Thema Baugebiet Schafhaus steht und fällt. Nur zur Info: das Baugebiet Schafhaus wird seit 1965 diskutiert und geplant.
Es grüßen dr Mr ond dr Sott
Rolf Müller und Wolfgang Zwinz